Positiv Denken, Negativ Wölben: Snap-Flap

Den folgenden Artikel habe ich geschrieben nachdem mich Wolfgang auf das Thema Snap-Flap (bei der Pace Desire bzw. bei seinem Spider) angesprochen hat, er soll nur in ganz groben Zügen erklären was hinter Snap-Flap steckt. Viel Spaß…

Snap-Flap ist die Zumischung von Wölbklappe und Querruder zum Höhenruder. Die Flügelklappen laufen hierbei gegenläufig zum Höhenruder, dies bedeutet dass beim Ziehen die Wölbklappe und das Querruder nach unten ausschlagen und somit eine Auftriebserhöhung der Tragfläche beim Ziehen erzeugen.

Der Sinn dieser Zumischung ist die Beschleunigung von Wenden (bzw. Reduzierung des Wenderadius) weshalb Snap-Flap sehr gerne bei F3F Modellen und Wettbewerben eingesetzt wird. Da die dabei auftretenden Kräfte sehr groß werden können sollte man mit sehr geringen Ausschlägen anfangen und sich sicher sein, dass das Modell stabil genug ist. Snap-Flap beim Balsa Thermikschleicher macht so wenig Sinn wie beim 5m Scale Segler. Es sollen schon Modelle beim beherzten Griff ins Höhenruder bei Vollgas dank Snap-Flap einfach in der Luft geplatzt sein… ;)

Warum es mit Snap-Flap schneller durch Wenden geht ist relativ einfach und simpel zu erklären, wer sich tiefgehender mit Aerodynamik beschäftigen will kann sich auf der Seite von Hartmut Siegmann (www.aerodesign.de) einlesen. Im Großen und Ganzen spart man mit Snap-Flap deutlich an Höhenruderweg (=weniger Widerstand) da die Tragfläche mehr Auftrieb erzeugt wobei der Widerstand der Fläche nur wenig anwächst. Mit Snap-Flap reduziert sich also der Gesamtwiderstand des Modells bei engen Wenden welche sonst nur mit sehr viel Höhenruder gefolgen werden können.

Wichtig ist beim Einsatz von Snap-Flap dass die Querruder auf keinen Fall weiter ausschlagen als die Wölbklappen, es droht sonst ein Strömungsabriss! Der Ruderausschlag sollte wenn möglicg gleich sein, wenn die Wölbklappen etwas mehr Ausschlag haben ist es nicht weiter problematisch. Die Beimischung zum Höhenruder muss man dann erfliegen, generell braucht man weniger Höhenruderweg bei Snap-Flap weshalb man diesen sogar begrenzen kann um weiterhin die gewohnten Höhenruderausschläge am Steuerknüppel ausführen zu können.

Im Frühjahr wird das ganze noch mit meinem Erfahrungsbericht mit der Pace Desire ergänzt, dann folgen auch die erflogenen Einstellwerte zum Vergleich.

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2 Antworten zu Positiv Denken, Negativ Wölben: Snap-Flap

  1. Jannik sagt:

    Dass die Belastung des Flügels bei Verwendung von SnapFlap größer ist, ist falsch. Die Torsionsbelastung sicherlich marginal, die fürs „Platzen“ typische Biegebelastung ist aber gleichgroß.

  2. Manuel sagt:

    Da hast du ja einen uralten, vergessenen, Beitrag gefunden… ;-)
    Du hast natürlich recht, die Belastung bleibt mehr oder weniger gleich. Das hier Modelle platzen liegt eher der Kombination aus „schnell fliegen“ und „schnell wenden wollen“. Man sollte sich immer Sachte rantasten wobei aktuelle F3x Kisten sich auch nur schwerlich in der Luft zuerlegen lassen.

    Meine Aussage bezüglich „wenig Sinn beim 5m Scale Segler“ würde ich heute auch so nicht mehr stehen lassen. Besonders bei großen Akro Seglern kann SnapFlap in machen Situationen gut funktionieren da dadurch auch der Drehpunkt nach vorne wandert.

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