Bevor der „Winter“ voll ganz dem Frühling weicht, gibt es noch den Kurzbericht vom Eisklettern in Norwegen.
Mehr Fotos und die Dronenvideos folgen noch, das will alles noch bearbeitet werden…
Samstag – Anreise
Flug München nach Oslo dann ca. 3 Stunden Autofahrt nach Rjukan. Den reservierten Touran haben wir gegen zwei Mittelklasse Autos getauscht, bekommen haben wir zwei Hyundai i20 was im Nachhinein betrachtet eine gute Entscheidung war. Wir sind gegen 17:30 in Rjkukan angekommen und bezogen unsere Zimmer im Gästehaus und gingen rasch einkaufen – zum Abendessen kochten wir Spagetti Bolognese.
Sonntag – Krokan
Krokan ist quasi der lokale Eiskletterpark, einfachster Zustieg und viele 1 Seillänge Fälle nebeneinander. Außer uns waren vielleicht 20 andere Kletterer im Tal was aber zu keinen Wartezeiten führte. Insgesamt kletterten wir an drei Stellen und absolvierten die ersten Top Ropes und Vorstiege, z.B. Bullen WI3 und Gaustapøkelset WI4.
Montag – Vemork und Korkan
Morgens sind wir nach Vemork gefahren und haben zum Einstieg die zwei Seillängen des Vemorkbrufoss Øst WI4 mit zwei 3er Seilschaften durchstiegen. Danach fuhren wir gegen Mittag nochmal nach Krokan und kletterten dort weitere 1 SL Fälle bis die Arme dick waren.
Dienstag – Ozzimosis
In der Nacht zum Dienstag hatten wir einiges an Schneefall und die Temperaturen langen morgens schon über dem Gefrierpunkt. Wir fuhren zum Ozzimosis und kletterten dort mehrere Fälle WI3 bis WI5 in nicht ganz einfachem Eis. Gegen Mittag ergriffen wir dann die Flucht und besuchten das Industriearbeitermuseum um dem Schnee zu entkommen.
Mittwoch – Vemork
Leider hatten wir nochmals Schnee und es hätte auch etwas kälter sein dürfen. Wir entschlossen uns ein weiteres mal ins Vemork Tal zu gehen. Dort kletterten wir zum Start Blindtarmen WI4 in zwei Seillängen wobei der Eisfall stellenweise mehr einer Dusche glich und in der letzten Seillänge recht dünn und dadurch schwer war.
Da wir keine große Lust hatten über die verschneiten Felsen im Flußbett wieder rauszuwandern griffen wir den Sabatorføssen WI5 an. Nach vier tollen und abwechslungsreichen Seillängen standen wir wieder außerhalb des Tals und konnten über die Straße bequem zum Auto zurück kehren.
Donnerstag – Tinnsjø
Dank einer klaren Nacht war es am Donnerstag wieder sehr kalt und so entschlossen wir uns etwas weiter zu fahren. Nach einer halben Stunde erreichten wir das kleine Klettergebiet Tinnsjø wo wir nach einem längeren Zustieg zuerst 60m in einen Kessel abseilten.
Dort kletterten wir u.a. Kong WI4 und stiegen in zwei Seillängen wieder aus dem Kessel aus. Am Nachmittag gab es erneut leichten Schneefall. Tinnsjø ist ein kleines aber landschaftlich tolles Gebiet.
Freitag – Krokan
Am Freitag ging es ein letztes mal nach Krokan um die verbleibenden drei Fälle zu klettern welche wir noch offen hatten. Außerdem fanden wir ein paar tolle Mixed Linien.
Samstag – Heimreise
Am Samstag sind wir früh morgens wieder zurück nach Oslo wo wir eine kleine Stadtrunde machten. Den Mittag verbrachten wir bei der Skischanze Holmenkollbakken um dann Abends wieder nach München zurück zu fliegen.
Fazit:
Rjukan ist wirklich ein Eiskletter Paradis. Im Umkreis von 10min Autofahrt und 10min Zustieg findet man genug um sich eine ganze Woche zu beschäftigen. Die großen Fälle wie den 7SL Fabrikkfossen oder den 9 SL Rennefossen haben wir aus zeitlichen Gründen gar nicht in Angriff genommen. So bleiben aber genug offene Projekte und die „Notwendigkeit“ irgendwann wieder nach Rjukan zu fliegen.
Das Gästehaus ist allerdings nur bedingt zu empfehlen. Das Frühstück im Hotel ist gut und die Zimmer sind sauber allerdings sind die Gemeinschaftsräume schlecht ausgestattet.