Höhenglücksteig

Kein Flugwetter und dazu auch noch Keltenfest auf dem Hausberg. Aus diesem Grund ging es am Sonntag nach Hersbruck um den Höhenglücksteig zu testen. Natürlich, 100 Höhenmeter Differenz und eine Zielhöhe von 591 m lassen das alpine Herz nicht unbedingt höher schlagen aber die bei kletterstieg.de angegebene Schwierigkeit von D/E reizte dann doch.

Kurz nach 12:30 erreichte ich den staubigen Parkplatz bei Neutras und die Wanderung zum Einstieg begann. Der Höhenglücksteig ist in drei bequeme Abschnitte mit ansteigender Schwierigkeit unterteilt. Teil 1 erreicht man nach rund 15 Minuten Wanderung durch ein traumhaftes Waldgebiet, einfach immer dem roten Punkt als Markierung folgend. Der Einstieg ist den Steig ist schon die erste Stelle wo man aufpassen muss, es gilt ca. 4-5 Höhenmeter über nassen, glitschigen Stein ohne Sicherung zu überbrücken bevor es losgehen kann. Die Stelle, wie auch alle anderen Passagen lassen sich auch einfach umgehen.

Teil 1 ist der schöne und längste Teil des Höhenglücksteig. Zwar geht es immer nur in unter 10 m Höhe den Fels entlang aber man hat eine traumhafte Aussicht und kraxelt die meiste Zeit schön in der Sonne. Mittig im Teil 1 kommt ein "Schwieriges Teilstück". Hier geht es einige Meter überhängend um einen Felsen, die Füße finden fast keinen Tritt und zu allem Überfluss muss man dann auch noch nach unten steigen. Die Stelle ging ganz schön in die Arme, eine Bandschlinge zur Zwischensicherung ist hier absolut zu empfehlen.

Teil 2 erreicht man nach einem kurzen Fußmarsch durch den Wald. Dieser Abschnitt ist deutlich kürzer als der erste Teil und verläuft auch meistens im Schatten. Technisch ist das ganze nicht weiters tragisch allerdings braucht man an einigen Stellen deutlich Armkraft da der Fels sehr speckig und abgelatscht ist. Das große Finale des zweiten Abschnittes ist der Ausstieg durch eine Felsspalte wo man sich ziemlich durchquetschen musste. Ich habe drei Versuche gebraucht da mein Rucksack immer hängen blieb – eine helfende Hand ist auch hier kein Fehler. Alternativ kann man sich auch mit einem 15 m Seil ablassen.

Teil 3 habe ich nur noch bis zum ersten Zwischenaussteig gemacht nachdem ich da schon 10 Minuten gewartet habe. Der letzte Teil ist überhängend und spiegelglatt weshalb hier viele Wartezeiten einzuplanen sind, je nach Fitness der Gruppe die vor einem geht. Auch hier kann die problematische Stelle einfach umgangen werden und man steht am Ende des Steiges.

Alles in allem fand ich den Steig sehr schön, stellenweise anstrengend, technisch nie problematisch. Die Gegend ist traumhaft, man fühlt sich wie im Märchenwald. Etwas weiter unten befinden sich noch mehrere Bohrhaken an einem ca. 10 m Felsen weshalb hier die Kletterlatschen, ein paar Exen und ein Seil nicht schaden.

Es war sicher nicht das letzte mal, dass ich zum Höhenglücksteig gefahren bin. :-)

Beschreibung bei klettersteig.de

Im Bergzeit Magazin hat es der Höhenglücksteig in die Top-Fünf geschafft, das kann ich so nur bestätigen! Zum Bericht "Klettersteige in Bayern" geht es hier.

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